Spezialisierte Lehrzimmer, einzigartige Ausstattung der Laboratorien, moderner Turnsaal und Klassen. Das alles wartet ab dem nächsten Sommer auf die Schüler der Deutsch-Slowakischen Begegnungsschule in Bratislava, der die alten Räumlichkeiten in Palisády in der Hauptstadt nicht mehr gereicht haben.

Das Gebäude des ehemaligen Instituts für Bildung und Dienstleistungen in der Bárdošova Straße wurde mit entsprechenden Bauänderungen zu einem modernen Schulgebäude mit sechzehn Klassenzimmern für den Kindergarten, die Grundschule und das Gymnasium verwandelt. Es gibt hier mehrere spezialisierte Lehrzimmer, einzigartige Laborausstattung und sechs Klassenzimmer für den Kindergarten.

Die Deutsche Schule Bratislava, deren Träger der Verein der Eltern der Deutsch-Slowakischen Begegnungsschule Bratislava ist, hat mit den Arbeiten im letzten September begonnen und derzeit die Bauabnahme der Räumlichkeiten bei dem zuständigen Bauamt beantragt.

Die Verträge wurden im vergangenen Jahr unterzeichnet

Zu dem ursprünglichen Komplex des Instituts in Kramáre, dem hügeligen Teil von Bratislava, kam noch ein Turnsaal und ein multifunktionaler Spielplatz hinzu und es wird auch der Bau eines öffentlichen Observatoriums auf dem Dach für 150 bis 200 Tausend Euro geplant, wenn die öffentliche Spendensammlung erfolgreich ist.

Die Deutsche Schule Bratislava hat zwölf Millionen Euro in das Projekt des neuen Gebäudes investiert, von denen eine Hälfte durch Deutschland und die zweite Hälfte durch den Schulverein finanziert wird. Die Bruttobaukosten erreichen sechs Millionen Euro. Der General-auftragnehmer ist die Firma Dynamic Holding aus Nitra. Die Gebäude befinden sich derzeit im Prozess der Bauabnahme.

„Wir haben die Bauverträge im August letzten Jahres unterzeichnet, sodass uns die erhöhten Preise der Baustoffe und Arbeiten nicht betroffen haben,“ sagt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Schule Bratislava Herr Peter Kršák für TREND. Der Preis für die Innenausstattung des Schulgebäudes beträgt ca. 700 Tausend Euro.

Nová budova nemeckej školy - Deutsche Schule na Bárdošovej ulici v Bratislave.
Zdroj: MATEJ KALINA
Nová budova nemeckej školy - Deutsche Schule na Bárdošovej ulici v Bratislave.

Palisády haben nicht gereicht

Das Leitmotiv des Umzugs auf einen neuen Ort war die Notwendigkeit von größeren und moderneren Räumlichkeiten. Ebenfalls eine ruhigere Umgebung und vielmehr Grün in der Gegend, im Unterschied zu dem Gebäude der ehemaligen Kunstgewerbeschule des Josef Vydra – der legendären „ŠUP“ in Palisády, wo die Schule bis jetzt ihren Sitz hatte.

Aktuell wird die Schule in dem historischen Gebäude von 370 Schülern besucht, die Schulleitung möchte die Kapazität in dem neuen Komplex auf 430 bis 450 Schüler erweitern.

„Wir haben die Tragwände, den Grundriss, die Treppenhäuser und die ehemaligen Geländer erhalten. Aus dem ehemaligen Kongressraum wird ein neuer Raum für verschiedene Schulaktivitäten, die Decke sowie das ursprüngliche Interieur bleiben erhalten,“ erklärt P. Kršák.

Bei den Bauänderungen wurden die Balkons von den einzelnen Geschossen beseitigt, die Fassade und die Fenster wurden nach vorne auf die ursprüngliche Kante der Balkons verschoben, wodurch der maximale Raum zur Erweiterung der Klassenzimmer gewonnen wurde.

Nationalfarben an der Fassade

Die Schule hat ein halbes Jahr Zeit für die Ausstattung des Gebäudes, um bis Juni 2022 in die neuen Räumlichkeiten umziehen und das neue Schuljahr 2022/2023 dort beginnen zu können. Die Unterrichtssprache ist Deutsch, die Kinder werden vor allem durch Lehrer aus Deutschland, Österreich und der Slowakei unterrichtet.

Die ursprüngliche Studie des neuen Schulgebäudes wurde von der Architektin Monika Šutá aus Bratislava entworfen, die auch Autorin der Idee ist, deutsche Nationalfarben an der Fassade des Gebäudes zu verwenden: schwarz-rot-gold.

Der Kindergarten, die Grundschule und das Gymnasium haben in dem Gebäude separaten Trakts mit Klassenzimmern und notwendiger Ausstattung für Schüler und Lehrer. Es gibt allerdings auch gemeinsame Bereiche – einen Spielplatz und eine freie Grünfläche. Natürlich gibt es auch einen Speisesaal. „Bereits heute haben wir großflächige Touch-Displays in den Klassenzimmern,“ konstatiert P. Kršák.

Seit Beginn der Coronakrise ist das Interesse für den Schulbesuch der Kinder an unserer Schule vor allem in den höheren Klassen gestiegen

Seit Beginn der Coronakrise ist das Interesse für den Schulbesuch der Kinder an unserer Schule vor allem in den höheren Klassen gestiegen. Den deutschen Kindergarten können alle Kinder von 3 bis 6 Jahren besuchen, auch wenn sie kein Deutsch beherrschen.

„Es gibt bei uns keine solche Bedingung, dass ein Kind zuerst unseren Kindergarten besuchen muss, um die Grundschule besuchen zu können, wir nehmen auch zwei-drei Schüler ohne Grundkenntnisse der deutschen Sprache in die erste Klasse auf,“ erklärt P. Kršák, wodurch sie sich ein weiteres Wachstum der Schule und ihre eventuelle Erweiterung erhoffen. Die Monatsgebühr pro Kind beträgt ca. sechshundert Euro. Ein Bestandteil des Aufnahmeverfahrens an dem deutschen Gymnasium für Seiteneinsteiger ist ein Probetag.